Unter dem Pseudonym Rokfor haben Rafael Koch, Urs Hofer und Gina Bucher eine Software entwickelt, um Bücher und andere Drucksachen zu produzieren. Rokfor ist ein webbasiertes Redaktionssystem, das flexibel auf unterschiedlichste Bedürfnisse angepasst werden kann. Um die Datenbanken auf verschiedenste Formen darstellen zu können, besitzt Rokfor eine Ausgabeschnittstelle, die für jedes Projekt neu programmiert wird und die nebst druckreifen PDF-Dateien auch Webseiten produzieren kann.

Mit dem Einsatz der eigenen Software beginnt ein Rokfor-Projekt typischerweise bereits mit dem Sammeln von Daten und Texten. Die Spezifikation einer Datenbank bestimmt die Möglichkeiten, die der Gestaltungsmaschine zu Verfügung stehen. Im Zusammenspiel von Grafik und Programmierung werden die Layout-Templates entwickelt. Das Zusammenführen von Datenbankinhalten und der Anlage des Layouts führt nach einer Schlussredaktion zur gedruckten Ausgabe.

Für Rokfor bedeutet Gestaltung nicht mehr nur Formgebung, sondern Regeldefinition. Damit ist die Gestaltung nicht mehr reaktiv, sondern aktiv: Sie orientiert sich nicht am Ist-, sondern am Was-wäre-wenn Zustand. Der Gestalter positioniert nicht Elemente, sondern er beschreibt, wie er auf diese Position gestossen ist. Die Beschreibung muss dabei gewisse Rahmenbedingungen erfüllen:

• sie muss logisch nachvollziehbar sein;
• die Charakteristika eines Algorithmus haben;
• Intuition und Gefühl für einen Computer ausführbar umformulieren.

Rokfor betrachtet automatisiertes Design als einen neuen Zugang zu Gestaltung. Ideen für Regeln, auf denen automatisiertes Design basieren, beinhalten Zufälle und Unschärfen, algorithmische Positionierung und Skalierung einzelner Elemente, die Entwicklung von Rastern für unterschiedliche Inhalte, die Implementierung klassischer Raster und Layout-Systeme sowie diese in Frage zu stellen. Rokfor ist aus diesem Grund keine fertige Software, sondern Baukasten und Codebibliothek.

Lieber barfuss als ohne Buch

 

Rokfor Logotype